
Der Weg zum fertigen Bild
Der kreative Prozess beginnt für mich bereits beim Auslösen – doch das fertige Bild entsteht in mehreren Schritten. Aktuell fotografiere ich mit einer Fuji X-H2 im RAW-Format, um die volle Kontrolle über die beeindruckenden 40 Megapixel zu behalten. Diese hohe Auflösung erlaubt mir ein Maximum an Flexibilität in der Nachbearbeitung. Zum Einsatz kommen dabei neun hochwertige Objektive – vom extremen Weitwinkel mit 10 mm bis zum kraftvollen Tele mit 500 mm Brennweite. Aufgrund des APS-C-Sensors verlängert sich die effektive Brennweite um den Faktor 1,5, was zusätzliche Reichweite bedeutet.
Auch in Sachen Licht bin ich gut aufgestellt: Vier leistungsstarke Blitzgeräte von Godox sowie verschiedene Lichtformer und Softboxen stehen mir zur Verfügung. Natürlich hat sich mit der Zeit auch das ein oder andere Zubehör angesammelt – von Filtersystemen über Fernauslöser bis hin zu stabilen Stativen.
Die Bildbearbeitung erfolgt bei mir auf einem MacBook mit Adobe Lightroom Classic – gelegentlich kommt auch Photoshop zum Einsatz. Ich habe viele Programme getestet, bin aber immer wieder zu Adobe zurückgekehrt. Lightroom nutze ich schon seit der ersten Version, auch wenn ich es anfangs nicht ganz verstanden habe. Erst mit der Zeit – und dank zahlreicher Tutorials auf YouTube – habe ich das Potenzial dieser Software wirklich schätzen gelernt.
Man kann viel darüber diskutieren, wie weit Bildbearbeitung gehen darf. Ich persönlich bevorzuge einen natürlichen Look und bin kein Fan von übertriebenem Composing. Aber ein wenig Optimierung – sei es Kontrast, Farbe oder Schärfe – gehört für mich dazu und ist aus meiner Sicht nicht nur legitim, sondern oft auch notwendig. Schon in der analogen Dunkelkammer wurde mit Techniken wie Abwedeln und Nachbelichten gearbeitet – Bildbearbeitung hat also eine lange Tradition. Ich kann mich noch sehr gut an die Zeiten in meiner Dunkelkammer erinnern.
Die Zukunft der Fotografie ist spannend und offen. KI hält immer stärker Einzug, verändert Arbeitsweisen und wird sicher auch das klassische Fotografieren weiter beeinflussen. Gleichzeitig beobachte ich mit Freude, dass vor allem junge Menschen wieder die analoge Fotografie mit echtem Film für sich entdecken. Dieser Retrotrend zeigt, dass echte Fotografie – mit Kamera in der Hand – nach wie vor einen besonderen Reiz hat.
Um meine Bilder nicht nur digital zu archivieren, sondern auch haptisch erlebbar zu machen, habe ich mir einen hochwertigen Epson-Drucker angeschafft, mit dem ich Fine Art Prints bis zur Größe DIN A2+ anfertige. Gesteuert wird er mit der Software „Mirage“ von Dinax – präzise und farbverbindlich. Zudem habe ich bereits eigene Fotobücher in Handarbeit gestaltet – vom beidseitigen Druck über die Umschlaggestaltung bis zur Schraubbindung. Mittlerweile nutze ich eine spezialisierte Publisher-Software, mit der ich professionelle Fotomagazine erstellen und kostengünstig über eine Online-Druckerei drucken lassen kann – abseits der bekannten Anbieter, die oft weniger Spielraum bieten.
Nach einem Shooting oder einer Reise beginnt dann die eigentliche Arbeit: Ich importiere alle Bilder in Lightroom, lasse eine automatische Korrektur laufen und nehme anschließend manuelle Anpassungen vor. Danach wird jedes Bild einzeln begutachtet, überarbeitet und meinem kreativen Eindruck angepasst. Dieser Prozess wiederholt sich oft – und ehrlich gesagt, bin ich selten mit einem Bild „wirklich“ fertig. Bei jedem Durchsehen entdecke ich neue Details, die ich noch optimieren könnte. Und genau das macht für mich den Reiz der Fotografie aus.



